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USA Roadtrip 2019: On the road again – durch den Winter nach Boulder

An diesem Sonntagmorgen war es soweit: wir machten uns tatsächlich auf den Weg zurück Richtung Denver, wo wir, nach unserer Ankunft am Flughafen, nun noch die letzten Tage unseres Urlaubs verbringen sollten. Was das bedeutete? Nun, schlichtweg ein langer Tag im Auto, denn allein die planmäßige Fahrzeit sollte sich auf etwas mehr als 4 Stunden belaufen. Also ging es nach dem Frühstück in unseren Subaru, ab auf die Interstate und dann der Schock: das Navi zeigte 228 Meilen bis zur nächsten Aktion an. Ich sollte also 228 Meilen (ca. 366 km) einfach geradeaus auf der Autobahn fahren – da kam direkt richtig Freude auf. Also beschleunigte ich das Auto auf die erlaubten 75 Meilen, schaltete den Tempomaten ein und entschied mich, mal auszuprobieren, wie weit ich diesmal käme, ohne einmal ein Pedal zu betätigen. Ergebnis: 150 Meilen. Es wäre noch deutlich weiter gewesen, wenn wir nicht plötzlich mitten in den Winter geraten wären. Hatten wir zunächst irgendwann nur ein paar Skigebiete mit ganz sanft gepuderten Hügeln passiert, nahm der Schneefall zu, je weiter wir fuhren. Plötzlich kamen wir auch an einer Warnung vorbei, dass alle LKW ab sofort zum Anlegen von Schneeketten verpflichtet waren. Und kurz darauf musste ich dann bremsen, weil die ersten LKW halb auf der Autobahn standen. Auch auf den Straßen bildete sich eine Schneedecke und als wir plötzlich auch wieder auf etwa 3.000 Metern Höhe waren, wurde uns klar: hier herrscht tatsächlich auf einmal richtig Winter.

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Das Tempo aller Verkehrsteilnehmer nahm deutlich ab, wir sahen in beiden Richtungen Schneepflug-Gangs und ab und zu fuhr sich ein LKW fest – klingt irgendwie ein wenig wie Schnee im Rheinland, aber scheinbar kommt der Winter auch in Colorado immer völlig überraschend. Als wir dann wieder zunehmend bergab fuhren, nahm erst der Schneefall wieder ab, dann wurde die Landschaft wieder herbstlicher und plötzlich, als wäre nie was gewesen, kam die Sonne wieder raus, der Himmel klarte auf und absolut nichts um uns herum sah auch nur im Ansatz noch nach Winter aus. Mit diesem Wetter fuhren wir dann nach Boulder, einer Kleinstadt im Dunstkreis von Denver, um uns hier noch ein wenig die Zeit zu vertreiben und um nach fast 4,5 Stunden endlich auch mal wieder aussteigen zu können. Die Kleinstadt überzeugte dabei mit einer netten Fußgängerzone (für die USA eine absolute Rarität) und einem vorzüglichen Falafel-Laden (das beste Essen des Urlaubs wurde mit Sicherheit an diesem Tag verspeist).

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Da ich auf der Suche nach einem weiteren Schätzchen für meine Retro-Konsolen-Sammlung zuhause leider nicht fündig wurde (jeder weiß, dass Gamestop immer enttäuscht), ging es dann weiter in unser Hotel für die letzten Tage, welches sich in einem Vorort von Denver befinden sollte und eigentlich nur etwa 20 Minuten von Boulder entfern war. An sich wäre die Fahrt dorthin auch kein Problem gewesen, aber aufgrund eines Unfalls just vor unserer Ausfahrt, verzögerte sich das Ganze um eine halbe Ewigkeit. Irgendwann schafften wir es aber doch durch die Blechlawine, chillten kurz in unserem Zimmer und ließen uns dann ein kleines Abendessen im Hotel schmecken – der sogenannte Kickback gehört in dieser Kette zum kostenlosen Service dazu und unseren inneren Alman (für umsonst kann man da ja nix sagen) können auch wir nicht immer unterdrücken. Im Anschluss daran ging es gut gesättigt noch einmal auf die Straße um den Abend mit etwas Outlet-Shopping ausklingen zu lassen.

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Die ganze Natur dieses Urlaubs schien mich aber wohl in meinem Innersten verändert zu haben, denn es geschah das schier Unfassbare: wir verließen nach einer Stunde die Shopping-Mall, ohne auch nur einen Dollar ausgegeben zu haben. So endete ein vom Autofahren geprägter Tag günstiger als erwartet und ohne neue Sachen – meinem Konto und meinem Koffer gefällt das.

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