Mittlerweile haben wir schon das dritte Quartal des Jahres begonnen, der Sommer liegt hinter uns und bisher hatte das Reisejahrbuch 2019 noch keinen USA Eintrag zu bieten. Sollte etwa tatsächlich ein Jahr ohne Besuch in Nordamerika vergehen? Natürlich nicht. Pünktlich zum Columbus Day zieht es uns einmal mehr über den Atlantik in unser Lieblings-Urlaubsziel, die Vereinigten Staaten von Amerika. So mancher wird sich nun fragen: waren die nicht schon 100 Mal in den USA und haben mittlerweile alles gesehen? Die mehr als eindeutige Antwort lautet: ja, waren wir und nein, haben wir nicht. Denn auch diesmal werden wir wieder ausschließlich Orte besuchen an denen wir noch nie gewesen sind.
Beginn der Reise ist diesmal die Mile High City Denver, Colorado. Von dort aus geht es auf einer mehr oder weniger runden Route durch Colorado und Teile von Utah, bevor wir nach Denver zurückkehren und von dort aus wieder den Heimweg antreten. Auf unserem Roadtrip werden wir viel Natur sehen, darunter allein sechs Nationalparks, und ansonsten lassen wir uns überraschen, was uns vor Ort so erwartet.
Der Beginn der Reise lag allerdings im beschaulichen Raunheim, unweit des Frankfurter Flughafens. Dort nächtigten wir nämlich bequem die Nacht vor unserem Abflug, weil ich mich aus Prinzip weder auf die Deutsche Bahn, noch auf staufreie Autobahnen in den Herbstferien verlassen will. Stattdessen starteten wir entspannt in den Tag, fuhren per Hotel-Shuttle zum Flughafen und warteten in der Lufthansa-Lounge auf unseren Flug. Wir verbrachten dort etwa zwei Stunden Zeit, aber wann kam ich cleverer Typ auf die Idee, mir noch ein 5 GB großes Spiel auf meine Nintendo Switch herunter zu laden, was ich unbedingt während des Fluges spielen wollte? Richtig, zu spät. Denn pünktlich wie die Maurer ging es dann auch los, inklusive zweier Säuglinge direkt in der Reihe vor uns und ohne das ersehnte Spiel zur Beschäftigung. Was wünscht man sich mehr auf einem 10 stündigen Transatlantikflug? Aber auch abgesehen von diesen Tatsachen wurde es letztlich kein gewöhnlicher Flug. Denn im Laufe der Zeit brach wenige Reihen hinter uns plötzlich Unruhe aus, per Durchsage wurde nach einem Arzt gesucht und kurz darauf wurde ein Mann an uns vorbei durch den Gang getragen. Wie sich herausstellte, verstarb der Passagier auf dem Flug. Weiß Gott nicht gerade der angenehmste Start in den Urlaub. Nichtsdestotrotz kamen wir gut in Denver an, die Einreise klappte wie geschmiert und kurze Zeit später nahmen wir auch schon unseren Mietwagen entgegen. Da das aber natürlich zu glatt lief, war der Wagen nicht vollgetankt und wir mussten uns noch um Ersatz bemühen. Als das eine halbe Stunde später aber dann auch erledigt war, ging es sofort auf die Straße in Richtung Süden. Denn wieso sollte man denn in der Stadt bleiben, in der man ankommt? Wir haben natürlich auch dieses Mal wieder reichlich Programm und da gilt es, keine Zeit zu verlieren. Wir sind schließlich im Urlaub.
Lässige 1,5 Stunden später erreichten wir dann aber auch schon unseren ersten Halt: Colorado Springs. Auf dem Weg konnte ich mich schon mit den ersten Annehmlichkeiten unseres Autos, einem Subaru Outback, vertraut machen: automatischer Abstandshalter, Spurhalte-Assistent – so wird das Autofahren hier direkt noch einmal entspannter. Unser Hotel fanden wir natürlich auch problemlos, wunderten uns allerdings, was wir da denn schon wieder gebucht hatten. Schließlich erinnerte der Empfangsbereich an eine Mischung aus Mehrzweck-Sporthalle und Holzhütte. Das war uns aber egal, denn um mittlerweile etwa 3 Uhr morgens europäischer Zeit war uns nahezu alles egal. Kein Wunder also, dass wir unsere Sachen ins Zimmer schmissen und umgehend aufbrachen, um Nahrung zu finden und einzukaufen. Das ursprünglich geplante Restaurant wurde aufgrund zu langer Fahrt verworfen und durch das nächstbeste Taco-Restaurant um die Ecke ersetzt. Zwei Tacos und einen Burrito später ging es noch kurz zu Walmart um im Zombie-Modus durch die schier endlosen Gänge zu wandern und Proviant für die ersten Tage zusammen zu suchen (darunter für ca. 10 Dollar verschiedene Ausführungen Oreos und für 5 Dollar Weintrauben, was an dieser Stelle genau sinnlos klingt, wie es auch war). Morgen geht der Urlaub dann so richtig los: Natur und Autofahren, klingt toll, oder?