Alicante ist eine spanische Hafenstadt an der Costa Blanca und etwa 2 Autostunden von Valencia, der größten und wichtigsten Stadt der Region, entfernt. Dass sich eine Reise nach Valencia lohnt, ist kein so großes Geheimnis mehr, auch wenn die Stadt noch ein wenig unter dem touristischen Radar fliegt. Aber wie sieht es mit Alicante aus?
Where to start?
Aus Deutschland kommt man natürlich am einfachsten mit dem Flugzeug nach Alicante. Die Stadt hat einen eigenen Flughafen und wird von verschiedenen Airlines angeflogen. Vom Flughafen aus kommt man, auch wenn Google Maps das teilweise anders sieht, sehr unkompliziert mit dem Bus in die Stadt. Der Shuttlebus C-6 fährt direkt am Ende des Terminals auf der Abflugebene alle 20 Minuten in die City und kostet pro Strecke und Person EUR 3,85. Aber Achtung: Die Ausschilderung innerhalb des Flughafens ist quasi nicht existent. Es werden auf dem Rundweg verschiedene Stops angefahren, der beste für den Start ist aber wohl zweifellos der Plaza Puerta del Mar. Dort ist man nämlich direkt quasi mittendrin. Auf der einen Seite ist man dort direkt am Strand und Hafen, auf der anderen gelangt man unmittelbar in die Altstadt und dazwischen liegt die Promenade unter Palmen – was will man mehr?
Where to go?
Alicante lebt, selbstverständlich, von der direkten Lage am Mittelmeer. Daher ist es nicht verwunderlich, dass eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadtstrand Playa del Postiguet ist. Der Strand an sich ist relativ breit, gepflegt und sofort gut gefüllt, sobald die Sonne sich zeigt. An sich also nicht wirklich etwas besonderes, aber durch die Lage ändert sich das: denn hinter dem Strand ragt der 166 Meter hohe Benacantil Richtung Himmel, sozusagen der Hügel der Stadt.
Auf diesem thront dann auch über den Dächern von Alicante die eigentlich Top-Sehenswürdigkeit: das Castillo de Santa Barbara. Diese mittelalterliche Befestigungsanlage erstreckt sich mehr oder weniger über den gesamten Felsen und kann daher auch von verschiedenen Seiten aus erklommen werden. Der Fußweg ist dabei durchaus anstrengend, aber problemlos machbar. Entschädigt wird man dafür dann mit tollen Blicken über den Hafen, die Stadt und die umliegende Region der Costa Blanca. Ein Besuch hier (es ist kostenlos!) ist in jedem Fall Pflicht.
Wunderbar mit dem Besuch des Castillo verbinden lässt sich ein gemütlicher Bummel durch die Viertel, die den Kern der Altstadt bilden: El Barrio und Santa Cruz. Enge Gassen, bunte Häuser, geschäftiges Treiben – in den Vierteln ist es einfach so, wie man es sich in einer südeuropäischen Stadt vorstellt.
Das Gegenteil dieser verwinkelten Sträßchen und spanischen Gemütlichkeit findet man derweil am Hafen. Dort liegt Yacht an Yacht, das Casino darf natürlich auch nicht fehlen und es ist eigentlich immer etwas los. Dazu passt dann auch die Explanada de Espana, eine palmengesäumte Flaniermeile entlang des Hafens. Auf schönem Mosaikboden kann man hier vor allem in den Abendstunden spazieren gehen und dabei nicht nur bei diversen Restaurants einkehren, sondern gleichzeitig auch sehen und gesehen werden – wenn man denn möchte.
Falls es doch tatsächlich einmal Regnen sollte oder man sich einfach für Kunst interessiert, sei an dieser Stelle noch ein Tipp genannt: das Museum für zeitgenössische Kunst in Alicante hat eine kleine aber feine Sammlung, die durchaus einen (kurzen) Besuch wert ist. Der Clou daran: es ist kostenlos.
Where to eat?
Gerade in südeuropäischen Ländern ist es nicht immer leicht, eine Essgelegenheit zu finden, die auch eine gute Auswahl an vegetarischen oder gar veganen Gerichten anbietet. In Alicante klappt das allerdings relativ gut. Zwei Restaurants, die sich dafür anbieten sind Yolo Pizza und La Voladora.
Bei Yolo Pizza gibt es, wie der Name schon vermuten lässt, Pizza. Vegetarisch ist da natürlich kein Problem, aber vegan oftmals schon. Hier gibt es allerdings vegane Alternativen sowohl für den Käse als auch für den Belag. Außerdem ist das Personal freundlich und hilfsbereit, die Preise für ein Restaurant im Zentrum absolut in Ordnung und schmecken tut es auch noch. Bei Yolo Pizza werden aber auch Leute fündig, die gerne Fleisch auf ihrer Pizza essen.
La Voladora hingegen ist ein kleines Restaurant, welches sich ausschließlich auf vegane und vegetarische Speisen spezialisiert hat. Die Qualität ist dabei sehr gut, die Preise aber dementsprechend auch nicht mehr ganz so günstig. Trotzdem kann man hier gut einkehren und es sich schmecken lassen.
Where to sleep?
Natürlich gibt es in einer Stadt wie Alicante, die einen Yachthafen und einen Stadtstrand ihr eigenen nennen kann, viele Hotels in den verschiedensten Preisstufen. Ein vor allem aufgrund der Lage empfehlenswertes ist dabei das Melia Alicante. DIe Zimmer sind zwar ein wenig abgewohnt, aber die Lage entschädigt dafür allemal. Das Hotel ist direkt zwischen Hafen und Strand gelegen, sodass man von seinem Balkon in jedem Fall eine tolle Aussicht hat. Verlässt man das Hotel, ist man dementsprechend auch direkt mittendrin und kann die Stadt genießen. Auch das Frühstück ist top, bietet eine riesengroße Auswahl und auch vom Frühstückssaal hat man einen direkter Meerblick. Wenn das nicht Urlaub ist, weiß ich es auch nicht.
Roundup
Wer an Spanien denkt, dem kommen zuerst Sonne, Strand und Meer in den Sinn. Beim zweiten Gedanken dann wahrscheinlich Barcelona aber so wirklich gerecht wird man dem Land damit nicht. Denn auch viele andere, nicht ganz so große Städte sind einen Besuch wert. Zu diesen zählt definitiv auch Alicante. Mit ihrer Mischung aus Strand, historischen Bauten und einer charmanten Altstadt hat die Stadt eigentlich für jeden Geschmack etwas zu bieten. Aufgrund der eher überschaubaren Größe und der guten Anbindung ist Alicante daher das perfekte Ziel für ein entspanntes aber trotzdem aktives verlängertes Wochenende.