Eine Reise in Deutschland ist normalerweise für viele Leute eher nicht die erste Option, wenn es darum geht, den eigenen Urlaub zu planen. Auch ich denke da in erster Linie zunächst an andere Ziele innerhalb Europas oder gar der Welt. Aber die Zeiten ändern sich und durch die Corona-Situation bekam auch das Reisen ein völlig neues Gesicht. Mal eben für ein Wochenende nach Italien war auf einmal nicht mehr möglich und so mussten Alternativen her. Plötzlich rückte Deutschland als Reiseziel in den Fokus.
Um den großen Touristenmassen zu entfliehen rückte dann, nach einiger Recherche im Internet, ziemlich schnell eine Region ins Blickfeld, an die man wahrscheinlich im Normalfall fast gar nicht denken würde: Ostwestfalen-Lippe.
Historische Stadtkerne in und um Detmold
Wer nun eine fluorierende Metropolregion mit Großstädten und weltweit einzigartigen Sehenswürdigkeiten erwartet, der wird tendenziell enttäuscht sein, denn damit kann der Nordosten von Nordrhein-Westfalen nicht dienen. Dafür aber mit viel Natur, einigen äußerst interessanten Sehenswürdigkeiten und diversen kleineren und größeren Ortschaften/Städten, die man sich gemütlich anschauen kann.
Als idealer Ausgangspunkt für die Erkundung der Region bietet sich dabei die Stadt Detmold an. Neben der zentralen Lage in Ostwestfalen-Lippe hat Detmold selbst auch schon so manches zu bieten. So lädt die historische Altstadt mit Fußgängerzone zum Spaziergang ein und vor allem auch das fürstliche Residenzschloss mit seinem angrenzenden kleinen Park ist auf jeden Fall sehenswert. Und auch ein Freilichtmuseum und ein kleiner aber vielfältiger Vogelpark laden zum Besuch ein.
Aber nicht nur Detmold hat einen sehenswerten Stadtkern. Auch viele kleinere Ortschaften in der Gegend haben historische Innenstädte, die zu einem entspannten Besuch mit einem Bummel durch die Fußgängerzone einladen. Als Beispiel sei an dieser Stelle Lemgo genannt. Die Stadt mit ihren gut 40.000 Einwohnern ist so Manchem wohl vom Handball ein Begriff, aber auch davon abgesehen lohnt sich hier ein Besuch durchaus.
Der Vollständigkeit halber sollen hier natürlich auch die beiden größten Städte der Gegend nicht unerwähnt bleiben: Paderborn und Bielefeld. Hier findet man natürlich alles, was man von einer größeren Stadt erwartet, von Shopping-Möglichkeiten bis hin zu verschiedenen Museen oder auch den Zoo in Bielefeld. Hier wird also jeder fündig, allerdings bleibt der Charme ein wenig auf der Strecke.
Viel Land und einiges zu sehen
Aber auch abseits von Städten und Ortschaften hat die Region Ostwestfalen-Lippe viel zu bieten. Denn im Teutoburger Wald gibt es allerhand Sehenswertes und nahezu unbegrenzte Wege zum Spazieren oder Radfahren.
Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit im Teutoburger Wald ist dabei wohl das Hermannsdenkmal in der Nähe von Detmold. Von Bäumen umgeben ragt die insgesamt mehr als 50 Meter hohe Kolossalstatue in den Himmel und erinnert an den Sieg der Germanen gegen die Römer in der Schlacht vom Teutoburger Wald.
Das Denkmal ist die größte Statue Deutschlands und in jedem Fall eindrucksvoll. Touristisch ist der Bereich auch sehr gut erschlossen. Es gibt einen großen, gut ausgeschilderten Parkplatz (4 Euro Parkgebühr) und ein Besucherzentrum mit Informationen zum Denkmal und zu den Wanderwegen drum herum. Der Fußweg vom Parkplatz aus ist nicht sehr lang und gut zu gehen. Man sollte sich allerdings gut überlegen, wann man einen Besuch hier in Angriff nimmt. Denn gerade in den Sommermonaten und an den Wochenenden ist das Hermannsdenkmal ein beliebtes Ausflugziel. Wenn nicht gerade Corona-Zeit ist, kann man das Denkmal auch von Innen besichtigen und den Ausblick von oben genießen – hier wird dann allerdings ein Ticket notwendig, während der gesamte Bereich um das Denkmal ansonsten kostenlos besucht werden kann.
Gleiches gilt auch für ein anderes Highlight im Teutoburger Wald: die Externsteine. Die markante Sandsteinformation liegt auf dem Gebiet der Stadt Horn-Bad Meinberg und ist von Detmold aus in etwa einer halben Stunde mit dem Auto zu erreichen. Auch hier steht ein großer Parkplatz zur Verfügung, für den 4 Euro an Parkgebühren fällig werden. Ansonsten ist der Eintritt rund um die Uhr kostenlos möglich. Neben einem Besucherzentrum gibt es bei den Externsteinen ebenfalls einige Wander- und Spazierwege, sodass man auch diesen Bereich des Teutoburger Waldes sehr gut erkunden kann. An den imposanten Felsen kommt man aber quasi nicht vorbei.
Umgeben von einem kleinen See ragen die Felsen in die höhe und gerade in den Morgenstunden, wenn man das gesamte Gelände quasi für sich allein hat, kann man den Ausblick bei schönem Licht und einer wirklich angenehmen Atmosphäre sehr gut genießen. Außerhalb von Corona sind die Externsteine, genau wie das Hermannsdenkmal, auch erklimmbar. Die Aussicht von oben ist ganz nett, aber mehr auch nicht unbedingt. Da ist ein gemütlicher Spaziergang um den See herum sicherlich die bessere Wahl. Ein Besuch hier ist aber in jedem Fall Pflicht. Aber Achtung: auch hier kann es am Wochenende voll werden.
Ostwestfalen-Lippe lohnt sich
Alles in Allem war ich vom Nordosten von NRW sehr positiv überrascht. Vor allem für ein entspanntes (verlängertes) Wochenende ist die Region um Detmold herum ein quasi perfektes Reiseziel, wo wirklich für jeden etwas dabei ist. Städte/Orte, Natur, Tiere – die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung sind vielfältig und interessant. Insbesondere eine Ferienwohnung kann hier als perfekter Ausgangspunkt für die Erkundung der Gegend dienen. An dieser Stelle sei die Wohnung „Kissinger“ in Detmold wärmstens empfohlen. Super Lage, wunderbar moderne Einrichtung und alles, was das Herz begehrt. Aber auch sonst gibt es eine gute Auswahl an Ferien-Unterkünften in der Region.
Abschließend bleibt somit eigentlich nur noch eins zu sagen: Sachen packen und ab nach Ostwestfalen-Lippe. Denn auch Urlaub vor der Haustür kann wirklich schön sein.