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Boston – So schön untypisch für Amerika

Boston, Metropole und Hauptstadt von Massachusetts, hat im Gegensatz zu vielen anderen Städten in den USA eine lange, ereignisreiche Geschichte aufzuweisen. Schon die Freiheitskämpfer im 18. Jahrhundert wussten um die Relevanz der Stadt als sie begannen, den Tee der britischen Kolonialisten im Hafenbecken zu versenken und so die berühmte Boston Tea Party zelebrierten. Aber auch seitdem hat Boston zahlreiche Dinge von Weltruhm hervorgebracht: Erfinder und Staatsmann Benjamin Franklin, die Basketballer der Boston Celtics oder den Schauspieler im Körper eines Kirmesboxers Mark Wahlberg, um nur einige zu nennen.

Da verwundert es nicht, dass Boston auch mit Sehenswürdigkeiten nicht geizt. Historische Bauwerke, zwei der berühmtesten Eliteuniversitäten der Welt, der legendäre Fenway Park, für so ziemlich jeden Geschmack hat die Stadt etwas zu bieten. Was die historischen Bauwerke angeht, hauen die Bostonians sogar mal richtig was für Touristen raus: den Freedom Trail. Dies ist ein Weg, der im Stadtzentrum, genauer gesagt im Boston Common, dem Park schlechthin in Boston (mit zutraulichen Eichhörnchen ohne Ende), beginnt und sich in knapp 5km Länge quer durch die Stadt an nahezu allen historisch relevanten Gebäuden entlang schlängelt, bis er schließlich am Bunker Hill Monument mitten im Ortsteil Charlestown endet. Soweit so gut, aber im Gegensatz zu sonstigen Spaziergängen benötigt man hier weder eine Karte noch ein Smartphone, sondern kann einfach einem mit roten Backsteinen gepflasterten Pfad auf dem Boden folgen. Einfacher gehts wirklich nicht, oder? Da fällt es selbst Orientierungslegasthenikern schwer, sich zu verlaufen.

Bunker Hill Monument
Bunker Hill Monument

 

Aber nicht nur das macht Boston besonders. Es ist vor allem die Mischung aus Historie und Moderne, die für dieses riesige Land wirklich einmalig ist. So steht mitten zwischen modernen Hochhäusern im Finanzzentrum einfach das historische State House oder eine alte Kirche zwischen verspiegelten Häuserfronten. Die Häufigkeit und Selbstverständlichkeit, mit der dieses Phänomen in Boston auftritt, ist absolut untypisch für Amerika, aber für mich als Besucher wirklich beeindruckend.

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Außerdem schafft die Stadt mit ihrer Liebe zu Backsteinbauten und einem wirklich schönen „Stadtteil“ Cambridge, wo immerhin mit Harvard und dem MIT zwei der Universitäten schlechthin beheimatet sind, einen Charme zu versprühen, wie man es sonst nur aus Europa kennt.

Ich selbst durfte im Jahr 2015 bereits 2 Wochen in dieser schönen Stadt verbringen und bin nun gerne zurückgekehrt um mich erneut so wohl zu fühlen wie damals. Besonders angetan haben es mir dabei der Bereich um das Charles River Basin mit einem wunderbaren Blick auf die Skyline und, man lese und Staune, die Ecke des Faneuil Hall Marketplace, mit unzähligen Fressbuden in einer alten Markthalle, umgeben von diversen Einkaufsmöglichkeiten. Ich bin beim besten Willen kein Freund von Märkten, aber dort kann man eine wirklich gute Zeit verbringen und auch für jeden Geschmack etwas zu Essen finden. Wenn man allerdings was richtig richtig gutes zu sich nehmen will, dann kann ich nur eine klare Empfehlung aussprechen: Sam LaGrassas. In diesem eher unscheinbaren Laden gibt es die mit Abstand besten Sandwiches der Welt. Nicht günstig, aber mehr als reichlich mit frischen Zutaten belegt und auch bei Einheimischen mehr als beliebt. Wer also mal in Boston ist, unbedingt hingehen. Mit läuft schon beim Schreiben dieser Worte wieder das Wasser im Mund zusammen.

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Insgesamt kann ich für Boston eine absolute Reiseempfehlung aussprechen. Die Stadt ist einmalig in Amerika und absolut sehenswert. Egal welche Interessen man als Reisender verfolgt, wirklich jeder wird hier fündig. Und selbst das Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln ist sehr gut ausgebaut, sodass selbst deutsche Städte hier noch was lernen können (herzlichen Gruß nach Köln – was denkt ihr euch eigentlich bei eurer Linienführung, liebe KVB?). Außerdem ist Boston auch ein idealer Ausgangspunkt für die Erkundung des amerikanischen Nordostens, ich spreche aus Erfahrung. Und mal unter uns: für etwa 360 Euro hin und zurück mit der renommiertesten deutschen Fluglinie (falls die Lufthansa mitliest ;)), da kann man doch beim besten Willen nichts falsch machen, oder? Also ab nach Boston Freunde, ihr werdet es nicht bereuen.

 

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