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One Day in: Florenz

Firenze, Hauptstadt der Toskana, Wiege der Renaissance oder im Deutschen einfach Florenz – all diese Begriffe beschreiben die größte Stadt der Toskana, die mit einer schier unglaublichen Vielzahl von Museen, Palästen und Bauwerken jährlich Millionen Touristen anzieht und in ihren Bann lockt. Aber was sind die Must-See Sehenswürdigkeiten? Und wie kriegt man am besten einen Überblick über eine Stadt, deren historisches Zentrum als Ganzes quasi der Inbegriff des Unesco-Weltkulturerbes ist? Die Antworten findet ihr natürlich hier – mundgerecht serviert für einen Tag in Florenz.

Where to start?

Das historische Stadtzentrum ist mit dem Auto quasi nicht zu befahren, was auch definitiv Sinn ergibt, denn die Straßen sind eng und schon genug mit Menschen gefüllt. Sinnvoller ist die Anreise mit dem Zug, beispielsweise aus Pisa, was problemlos und sogar nicht unkomfortabel funktioniert. Nützlich hierbei ist die Möglichkeit, bereits im Vorfeld online Fahrkarten zu kaufen ( http://www.trenitalia.com/tcom-de ) – so vermeidet man das nervige Anstehen an Automaten bzw. an den Ticketschaltern und die Website ist sogar auf Deutsch. Ankunft ist dann am Hauptbahnhof Firenze Santa Maria Novella, kurz SMN. Von dort aus gelangt man problemlos zu Fuß in zehn Minuten zum Piazza del Duomo, dem Herz von Florenz.

Where to go?

Am Domplatz angekommen, bleibt einem gar nichts anderes übrig, als sich den weltberühmten, bombastischen Dom anzusehen. Die Kathedrale mit ihrer markanten roten Kuppel ist ein architektonisches Meisterwerk und schlicht und ergreifend beeindruckend.

Seitenansicht der Kathedrale von Florenz

Ebenso beeindruckend sind allerdings auch die Menschenmassen, die sich rund um die Kathedrale aufhalten. Die Schlange für den Eintritt in die Kirche ist selten unter einer Stunde Wartezeit und selbst wenn man dann vorne ist, muss man noch durch die härteste Tür von Florenz. Denn die Security achtet auch bei über 30 Grad Außentemperaturen sehr genau darauf, dass die Kleidervorschriften eingehalten werden.

Grundsätzlich ist es mehr als ratsam, sich bereits im Vorfeld des Florenz-Besuches um Eintrittskarten zu kümmern, da die Stadt wirklich voll mit Touristen ist. Für einen Besuch der Brunelleschi-Kuppel ist eine Reservierung sogar zwingend erforderlich. Das Ganze ist am besten online ( https://www.museumflorence.com/de ) auf der offiziellen Seite der großen fiorentiner Museen zu erledigen, da man dort ein Kombiticket für günstige 15 Euro kaufen kann, dass zum Eintritt in den Dom, das Museum des Doms (mit schönen Blick auf den Dom von der Dachterrasse), die Kuppel sowie den Glockenturm berechtigt – absolut empfehlenswert. Für die Kuppel wird beim Kauf eine feste Eintrittszeit reserviert, zu der man den beschwerlichen, aber definitiv lohnenswerten Aufstieg zu Fuß beginnen darf. Kleiner Tipp: für den Besuch der Kuppel gelten keine besonderen Kleidervorschriften und man erhält auch auf dem Weg nach oben sehr schöne Einblicke in den Innenraum des Doms, die in meinen Augen ein gesondertes Schlangestehen für den regulären Eintritt obsolet machen. Der über Florenz ist vom Dach der Kuppel sowieso einmalig.

Die Aussicht von der Kuppel des Doms über Florenz

Wer kein Ticket mehr für die Kuppel ergattern kann, sollte als Ersatz (oder zusätzlich) unbedingt den Glockenturm besteigen, denn auch von dort kann nahezu die gleiche Aussicht genossen werden.

Ein einziger Platz und schon so viel zu tun, verrückt 0der? Wer nun aber denkt, man kann es danach bei einem Tag in Florenz ruhiger angehen lassen, der hat sich geschnitten. Denn der Dom ist bei weitem nicht die einzige Must-See-Sehenswürdigkeit der Stadt, die als Ganzes eigentlich dieses Attribut verdient. Es bietet sich an, die Route vom Piazza del Duomo Richtung Süden fortzusetzen, da man dann unweigerlich die Uffizien erreicht, wo sich heutzutage eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt befindet. Auf dem Weg dorthin kommt man ganz nebenbei auch an einem der zahlreichen Davids von Michelangelo vorbei, die allerdings alle nur Nachbildungen der „echten“ weltbekannten Skulptur sind, die sich in der Galleria dell’Accademia in Florenz befindet.

Durch die Uffizien gelangt man dann quasi automatisch zum Arno und kommt gar nicht drum herum, die nächste Sehenswürdigkeit zu betrachten: die Ponte Vecchio.

Blick vom Tor der Uffizien auf die Ponte Vecchio

Die bunte, bebaute Brücke überspannt seit Jahrhunderten den Arno und wurde auch, als einzige Brücke der Stadt, im zweiten Weltkrieg nicht zerstört. So kann man auch heute noch über die sehr geschäftige Brücke spazieren um am anderen Ufer eine Wanderung zu beginnen, die mit einem traumhaften Blick über Florenz endet.

Genauer gesagt geht es um DEN Blick schlechthin vom Piazzale Michelangelo. Der Weg dorthin führt zunächst entlang des Arno, bevor Hinweisschilder vom Fluss weg zeigen und der Aufstieg beginnt. Vor allem bei sommerlichen Temperaturen sind die zahlreichen langen Treppenstufen nach oben mühselig, aber der Ausblick entschädigt in jedem Fall für die Mühe und bietet sich wunderbar als Abschluss eines Tages in Florenz an, bevor es zurück zum Ausgangspunkt geht.

Traumhafte Sicht über ganz Florenz

Where to eat?

Wie so ziemlich jede Touristenhochburg ist auch Florenz voll von Restaurants soweit das Auge reicht. Dass viele davon mäßige Qualität zu überhöhten Preisen anbieten und, klassisch italienisch, zusätzlich auch noch mit coperto und ominösen Trinkgeldregelungen versuchen, Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen, sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt, ist aber ja quasi selbstverständlich. Trotzdem gibt es auch in Florenz Lokale, die super Qualität zu guten Preisen anbieten. Eins davon ist die kleine Pizzeria Il Pizzaiuolo. Das von außen unscheinbare Lokal liegt etwas abseits der Touristenströme, der Weg dorthin lohnt sich aber in jedem Fall. Die Pizzen sind äußerst lecker, der Service freundlich und die Preise, vor allem für Florenz, absolut moderat. Wer also einen guten Ort zur Stärkung während eines langen Tages in Florenz sucht, der ist hier genau richtig. Aber Achtung: wie in Italien üblich ist das Lokal zwischen 15 und 19 Uhr geschlossen. Der eigene Hunger sollte also gut geplant werden.

Roundup

Im Antrag zur Aufnahme der Altstadt von Florenz in das UNESCO-Weltkulturerbe heißt es, dass jede Rechtfertigung dieser  „lächerlich und unverfroren“ sei. Und dem ist von meiner Seite nichts hinzuzufügen. Florenz ist eine wunderschöne Stadt, die man unbedingt besucht haben muss. Egal ob kunstbegeistert, Kulturfreak oder einfach nur ein Tourist auf der Suche nach schönen Orten in aller Welt, Florenz lohnt sich für jede Art von Reisenden. Bei der Fülle an Sehenswürdigkeiten ist etwas Vorbereitung, vor allem wenn man nur einen Tag vor Ort ist, allerdings ratsam. Zwar ist die Stadt, gerade im Sommer, voll mit Touristen, aber trotzdem hat man nie wirklich das Gefühl, es wäre total überlaufen. Wem es um den Dom aber doch mal zu voll werden sollte, der kann sich auch problemlos abseits der touristischen Hauptwege aufhalten und wird auch dort immer mal wieder in Sachen Kirchen oder anderer schöner Bauwerke fündig.

Meiner Meinung nach ist Florenz ein mehr als sehenswürdiges Gesamtkunstwerk, was auf keiner Bucketlist fehlen darf und was jeder auch nur annähernd kulturell Interessierte mindestens einmal im Leben gesehen haben sollte. Also ab ins Auto oder Flugzeug, in die Toskana und Florenz besichtigen – absolute und uneingeschränkte Reiseempfehlung.

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