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One Day in: Zürich

Zürich ist nicht nur die größte Stadt der Schweiz, sondern gemeinhin auch eine der lebenswertesten und teuersten Städte der Welt. Klingt im ersten Moment nach einer ziemlichen Zwickmühle, denn man möchte ja sehen, warum Zürich so lebenswert ist, gleichzeitig möchte man dafür aber nicht die ganzen Ersparnisse plündern müssen. Kann dieser Spagat funktionieren? Und lohnt es sich überhaupt in die Stadt der Banken und Uhrmacher zu reisen? Die Antwort ist zumindest auf einer der beiden Fragen ein klares Ja.

Where to start?

Wenn man nicht gerade mit dem Auto anreist, wovon ich aufgrund teilweise drakonischer Strafen für Verkehrssünden und dem obligatorischen Stau in der Stadt nur abraten kann, erreicht man die Stadt entweder am wirklich schönen Flughafen Zürich oder am Hauptbahnhof. Da man letzteren auch problemlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln vom Flughafen aus erreicht, ist er der ideale Ausgangspunkt für die Erkundung der Stadt. Wenn man allerdings am Flughafen ein Ticket für die Bahn kaufen möchte, erlebt man schon der ersten Preis-Schock. Die einfache Fahrt schlägt bereits mit mehr als 6 Euro zu Buche. Wer also nicht so viel zu Fuß machen will, sollte sich unbedingt ein Tagesticket zulegen – oder direkt am Flughafen schon über den Kauf einer Zürich Card nachdenken, mit der man zusätzlich auch noch andere Vergünstigungen bekommt. Man lese und staune, aber in Zürich kann sich so eine Touristen-Karte doch tatsächlich lohnen.

Where to go?

Im Groben gibt es in der Stadt drei „Ecken“, die man sich nicht entgehen lassen darf. Das ist zum einen die Innenstadt rund um den Limmat und die weltberühmte und unsagbar teure Bahnhofstraße, zum anderen selbstverständlich der Zürichsee und außerdem auch noch der Uetliberg, seines Zeichen der Züricher Hausberg. Dieser kann natürlich erwandert werden, aber auch die deutlich bequemere Anfahrt mit der S-Bahn S10 bis zur Endhaltestelle und einem kurzen Fußweg im Anschluss stellt eine mehr als passable Option dar. Wie auch immer man sich hinsichtlich der Gipel-Erklimmung entscheidet, man wird in jedem Fall mit einem tollen Ausblick über den Großraum Zürich und den Zürichsee belohnt.

Der wundervolle Blick vom Uetliberg

Eben diesen Zürichsee sollte man allerdings nicht nur von oben betrachten, sondern sich ruhig auch näher heran trauen, denn sowohl der See selbst als auch das Ufer sind schlichtweg schön. Den besten Eindruck davon erhält man bei einer Rundfahrt über den See, die man mit Booten des öffentlichen Nahverkehrs machen kann. Schon die „kleine“ Rundfahrt dauert 90 Minuten und ist für etwas über 7 Euro absolut empfehlenswert. Wer eine Zürich Card sein Eigen nennt, der kann die Rundfahrt sogar ohne Zuschlag genießen – und das so oft man innerhalb des Gültigkeitszeitraums möchte. Die Fahrten starten am Bürkliplatz, der gleichzeitig als Knotenpunkt der Straßenbahnen fungiert und gleichermaßen einen wunderbaren Blick sowohl auf den See als auch auf die Innenstadt bietet.

Die Ecke am Bürkliplatz heißt nicht umsonst Bellevue

Daher bietet es sich auch an, von hier aus gemütlich durch die Stadt zurück zum Hauptbahnhof zu flanieren. Für Shopping-Begeisterte mit prall gefülltem Geldbeutel ist hierfür die Bahnhofstraße der richtige Weg. Für alle anderen, oder auch für solvente Shopping-Fans, die ein Auge für schöne Städte haben, ist hingegen ein Spaziergang entlang des Limmats ein absolutes Muss. Die Blicke auf das Großmünster, die Kirche Fraumünster und all die Bauwerke entlang des Flusses sind teilweise einfach nur malerisch.

Die malerische Skyline am Limmat

Aber auch die kleinen Gassen hinter der ersten Häuserreihe sowie der Ausblick vom Großmünster über die Stadt lohnen sich in jedem Fall. Wer den Limmat dann nicht aus den Augen verliert, landet irgendwann unweigerlich am Schweizer Landesmuseum, einem fast schon burgartigen Gebäude, und dem Hauptbahnhof und somit da, wo die Stadt-Erkundung auch begonnen hat. Wer darüber hinaus noch Zeit oder bestimmte Kultur-Vorlieben hat, dem stehen zahlreiche Museen quer durch die Stadt zur Verfügung, die größtenteils sogar im Preis der Zürich Card enthalten sind. Für Freunde des Fußballs gibt es beispielsweise das Fifa Fußball Museum, welches allerdings mit mehr als 20 Euro Eintritt ganz schön happig bepreist ist. Kostenlos ist hingegen das Fifa Hauptquartier in der Nähe des Zoos, in exklusiver Lage über der Stadt. Dort gibt es allerdings nicht so viel zu sehen – Korruption wird ja selten öffentlich zur Schau gestellt.

Where to eat?

In Zürich etwas zu essen zu finden ist leicht, denn es gibt überall zahlreiche Restaurants. Ein bezahlbares Menü zu findest ist dagegen nahezu unmöglich, denn die Preise vor Ort sind jenseits von gut und böse. Für zwei Personen in einem Restaurant für unter 40 Euro etwas zu finden ist fast mit der Suche nach dem heiligen Gral zu vergleichen. Umso wichtiger ist es, für das Geld gute Qualität zu finden. Hierfür empfiehlt es sich, ein wenig aus der Innenstadt herauszugehen und einen Abstecher ins aktuelle Trend-Viertel Langstraße zu unternehmen. Dort ist es alternativ und hip gleichermaßen, aber auch ein richtig gutes thailändisches Restaurant hat sich angesiedelt. Im Restaurant Ach’i kriegt man für einen für Züricher Verhältnisse angemessenen Preis richtig leckeres thailändisches Essen in frischer, guter Qualität. Aber Achtung: wenn eine Chilischote in der Karte abgebildet ist, ist es wirklich scharf. Trotzdem eine absolute Empfehlung in Zürich.

Where to sleep?

Wie man sich mittlerweile denken kann, ist auch eine Übernachtung ist Zürich nicht gerade geschenkt. Dafür ist die Auswahl an guten Hotels in einer so noblen Stadt natürlich groß. Wenig falsch macht man mit einer der größeren Ketten im Westen der Stadt, die dort, wie an der Schnur aufgezogen, gelegen sind. Gar nichts falsch macht man derweil mit dem 25Hours Zürich Langstraße. Das Hotel liegt in fußläufiger Entfernung zum Hauptbahnhof, ist modern und stylisch eingerichtet und bietet trotz der Lage direkt im Trendquartier und an den Bahngleisen ruhigen und erholsamen Schlaf. Die kostenlose Sauna mit kleiner Dachterrasse runden das absolut positive Gesamtbild ab. Da auch der Preis stimmt, kann man hier wunderbar unterkommen, wenn man Zürich besucht. Nur das Frühstück im Hotel sollte man sich sparen, denn für den dort aufgerufenen Preis kann man woanders eine halbe Bäckerei kaufen.

Roundup

Zürich ist teuer, das ist kein Geheimnis und da muss man auch überhaupt nicht um den heißen Brei herum reden. Aber wie bei einem guten Auto oder einer hochwertigen sonstigen Anschaffung, kriegt man in der Schweizer Metropole richtig gute Qualität für sein Geld. Berge, wunderbare Gewässer, Shoppingmöglichkeiten, eine malerische Innenstadt – in Zürich ist wirklich für jeden etwas dabei und es fällt schwer, sich dort nicht wohl zu fühlen. Davon abgesehen sollte auch der Sprachvorteil nicht unterschätzt werden, denn in Zürich spricht man Deutsch – wenn auch mit teilweise amüsant eingebauten Krächzlauten. Dass die Stadt immer wieder ganz vorne in der Liste der lebenswertesten Städte der Welt auftaucht ist kein Zufall, weshalb für mich Zürich auch immer eine Reise wert ist – zumindest wenn nicht totale Ebbe in der Reisekasse herrscht.

Ein Kommentar

  1. Marianne Jerosch Marianne Jerosch

    Da wird man ja richtig neugierig….

Kommentare sind geschlossen.

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