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USA Roadtrip 2017: Goodbye San Francisco, Hallo neue Sachen

Der Samstag begann für uns, wie fast schon gewohnt, aber für unsere Verhältnisse trotzdem nicht weniger krank, zu früh, sodass wir schon um kurz nach 8 mit gepackten Koffern das Hotel verließen und den Abstieg zur BART Haltestelle, die S-Bahn der Bay Area, in Angriff nahmen.  Glücklicherweise waren um diese Uhrzeit noch nicht sehr viele Menschen auf den Straßen unterwegs, ansonsten hätten wir mit einem deutlich höheren Risiko von Verletzten durch sich verselbstständigende Koffer leben müssen. So gelang es uns unverletzt und mit unserem Gepäck die Bahn zu erreichen und mit dieser zum Flughafen zurückzukehren. Der Rückflug stand allerdings noch nicht an, für einen Wochenendtrip ist San Francisco dann doch selbst für uns etwas weit entfernt. Um unsere Reise aber fortsetzen zu können, brauchten wir ein Auto und genau das wollten wir abholen. Dabei behilflich sein musste dann eine Dame am Mietwagenschalter, die keinen Hehl daraus machte, mal so absolut gar keinen Bock auf ihren Job zu haben. Ich fühlte mich fast schon heimisch während ich mit ihr sprach, so unfreundlich und quasi deutsch trat sie auf. Im Parkhaus durften wir uns unser gebuchtes Fahrzeug dann großzügig aus exakt einem verfügbaren Modell aussuchen. Aber was soll’s, Koffer, restliches Gepäck und unsere unförmigen Körper in den Nissan Rogue geschmissen und ab dafür, zurück auf die weiten Straßen Amerikas. Und ja, natürlich musste es ein SUV sein, was denn bitte sonst?  Wir hatten immerhin eine zünftige Route auf der Straße vor uns.

USA Roadtrip 2017 – zumindest grob

Bis zum ersten Halt waren wir dann allerdings nicht lange unterwegs, vor allem nicht wenn man die Verkehrsdichte an diesem Samstagvormittag mit berücksichtigt, denn erstmal ging es nur über die Golden Gate Bridge in die Marin Headlands, um zum vorläufigen Abschied von der Stadt noch ein paar schöne Blicke zu ergattern. Und was soll ich sagen: Das hat durchaus gut geklappt.

Der Blick auf San Francisco und die Golden Gate Bridge – einfach perfekt

 

Die Temperaturen hatten sich übrigens nicht verändert, sodass man bei jedem Schritt außerhalb des klimatisierten Autos ein wenig Sorge hatte, entweder sofort zu Verbrennen oder zunächst mit den Schuhsolen auf dem heißen Boden fest zu schmelzen wie Käse im Ofen, bevor man dann qualvoll verbrennt. Spoiler Alarm: Keins von beidem ist uns passiert. Nur wenige Meter weiter wartete dann der erste von zahllosen Stränden auf uns. So nah an der Stadt und trotzdem so weit weg von jeglichem Trubel – irgendwie verrückt. Fürs erste sollte dies aber der erste und gleichzeitig letzte wirkliche Sandstrand sein, mit dem wir Bekanntschaft machen sollten.

Rodeo Beach – direkt bei Frisco, aber irgendwie doch ganz woanders

 

Eigentlich sollten es an dem Samstag noch ein paar Strände mehr werden. Ebenso ein National Monument mit Redwood Mammutbäumen. Aber es blieb leider bei der Theorie, denn die Straße durch das Mill Valley, auch bekannt als Traffic Jam Valley, erinnerte eher an die Schildergasse am Wochenende vor Weihnachten oder an den Kölner Ring in der Rushhour – ein Vorankommen war einfach nicht möglich. Daher machten wir kehrt und steuerten direkt unsere nächste Unterkunft in Santa Rosa an. Vor Ort angekommen, fragten wir uns dann, was wir uns denn bei der Buchung gedacht haben. Direkt an der Straße, das ist nichts Ungewöhnliches. Indische Freunde an der Rezeption – wenig überraschend in einem Motel. Gruselige Gestalten auf dem Gelände und nebenan ein Schnapsladen? Auch nicht völlig neu, aber alles zusammen in Kombination mit 40 Grad Außentemperatur war irgendwie nicht sonderlich einladend. Aber was erwartet man von einem „Redwood Inn“? Kein Wunder also, dass wir auf den Schock erstmal wieder losziehen mussten um uns den Frust von der Seele zu shoppen. Erst im Bio-Lebensmittelladen, um mal etwas gesundes zu kaufen, bei dem man schon Sorgen haben musste, dass es auf dem Weg zur Kasse aufgrund der fehlenden Konservierungsstoffe schimmelt. Anschließend in der nächstgelegene Mall, wo ich meiner Internetsucht Herr werden wollte und mir eine amerikanische Sim-Karte zulegte. Amüsanterweise wollte niemand meinen Namen wissen, sodass der ganze Spaß nun auf den Namen Pre Paid läuft. Aber hey, hauptsache Internet nech? Danach ging es dann (endlich) in das erste Premium Outlet des Urlaubs – was wäre Amerika schon ohne Outlet-Shopping? Absolut nicht das Gleiche. Da es mittlerweile schon früher Abend war, war es im Outlet auszuhalten und vor allem in etwa so menschenleer wie im Büro an einem Freitagnachmittag im Sommer. So macht Shopping Spaß und natürlich waren wir auch erfolgreich, wenn auch nicht direkt so maßlos wie sonst. Klingt komisch, ist aber so gewesen. Ernsthaft. Nach einem zünftigen Mahl bei Hooters, der Fastfoodkette mit leicht bekleideten Bedienungen meines Vertrauens, war dann auch der erste Tag auf der Straße schon wieder rum. Sonnenschein, schöne Ausblicke (höhö), Strand, Shopping, klingt nach einem guten Tag oder? War es auch. Vor allem sollte es aber der letzte Tag in der wirklichen Zivilisation für die nächste Zeit sein, was uns da aber noch gar nicht so richtig bewusst war.

 

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