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One Day in: Bratislava

Bratislava ist eine Stadt, die irgendwie dauerhaft unter dem Radar fliegt. Trotz Lage direkt an der Donau und dem Status als Hauptstadt eines EU-Staates gilt die Stadt in der Slowakei nicht gerade als touristischer Hotspot. Klar, Bratislava liegt in einer Art Touri-Bermuda-Dreieck zwischen den kulturellen Schwergewichten Wien, Prag und Budapest, aber ist das die einzige Erklärung für das Dasein als graue Maus in Europa? Oder lohnt sich womöglich eine Reise gar nicht? Finden wir’s heraus.

Where to start?

Egal, wie man nach Bratislava reist, die Wahrscheinlich ist durchaus hoch, dass man am Hauptbahnhof nördlich der Innenstadt ankommt. So verkehren beispielsweise stündlich Züge zwischen Wien und der slowakischen Hauptstadt, die man mit dem Bratislava Ticket für gerade einmal 16 Euro für Hin- und Rückfahrt nutzen kann. Wer da aus Österreich nicht mal einen Tagesausflug ins Nachbarland unternimmt, ist fast schon selber Schuld. Vom Hauptbahnhof jedenfalls erreicht man die Innenstadt zu Fuß binnen ca. 15-20 Minuten und kann sich fast nicht verlaufen. Man kann aber genauso gut die Straßenbahn oder den Bus nehmen, welche im Bratislava Ticket ebenfalls enthalten sind.

Where to go?

Die größte Stadt der Slowakei ist nicht gerade für ihre weltweit bekannten Sehenswürdigkeiten berühmt, aber vor allem für Freunde von schönen Ausblicken, hat Bratislava gleich zwei Spots im Angebot, die sich auf jeden Fall lohnen. Zum einen gibt es das UFO, ein im Grunde ziemlich deplatziert wirkender Turm am Ende einer der Donau-Brücken. Sieht von außen nicht sonderlich einladend aus, allerdings ist der Ausblick von oben wirklich schön. Vor allem der Kontrast zwischen der „Altstadt“ auf der einen Seite und den klassischen Plattenbauten auf der anderen Seite ist bemerkenswert. Zum anderen gibt es noch die Bratislavaer Burg. Klassisch auf einem Hügel gelegen ist der strahlend weiße Bau an sich eher unspektakulär, aber der Blick über die Stadt ist durchaus lohnenswert.

Blick vom UFO über die Stadt

In der Innenstadt selbst empfiehlt es sich hingegen, sich einfach mal treiben zu lassen. Es gibt keine wirklichen Must-See Sehenswürdigkeiten, dafür umso mehr schöne Häuserzüge, Gassen und sehenswerte Ecken, die einfach zu gefallen wissen.

Ein typischer Blick über die Häuser von Bratislava

Ein wenig am Rande der Altstadt versteckt sich dann aber doch noch eine durchaus besondere Sehenswürdigkeit, nämlich die Blaue Kirche der heiligen Elisabeth. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber allein schon aufgrund ihrer ungewöhnliche Farbe ist dieses Gotteshaus sehenswert.

Eine Kirche im Schlumpf-Style? Gibt’s in Bratislava

Where to eat?

Auch wenn Bratislava touristisch noch nicht vollständig in den Fokus gerückt sein mag, gibt es vor Ort unzählige Restaurants und Gasthäuser, mit Speisen und Getränken aus aller Welt. Wer also im Vorfeld Sorgen hat, man könnte in der Slowakei verhungern, der kann die geschmierten Brote als Proviant getrost zuhause lassen. Gleichzeitig sollte man allerdings auch nicht auf totale Schnäppchen hoffen, denn sowohl der Euro als auch westeuropäische Preise gehören in der Stadt mittlerweile zum Alltag. Trotzdem kann man beispielsweise im Cafe Soho am Rande des Zentrums sehr gut essen und das zu absolut angemessenen Preisen. Die Auswahl der asiatisch angehauchten Karte ist überschaubar, aber dafür sind die Speisen frisch und äußerst schmackhaft. Inklusive Getränken und Trinkgeld wird man hier zu zweit für etwas 25 Euro satt – und das ohne riesigen Trubel in einer stylischen Atmosphäre.

Roundup

Dass eine Euro-Hauptstadt nicht einmal als Geheimtipp für Touristen gehandelt wird, ist definitiv eher ungewöhnlich. Mit Bratislava gibt es aber gar nicht weit weg von Deutschland einen solchen Fall – und das trotz exzellenter Lage an der schönen Donau und guter Erreichbarkeit. Wirklich nachvollziehen kann ich es nicht, denn es gibt absolut nichts an Bratislava auszusetzen. Die Altstadt ist überschaubar und charmant, die Ausblicke von der Burg und vom UFO sind schön und die fehlenden Prunkbauten am Flussufer habe ich auch überhaupt nicht vermisst. Natürlich ist die städtische Konkurrenz in der „Nachbarschaft“ mit Wien, Prag und Budapest enorm. Wer aber einfach Mal etwas Neues sehen möchte und nicht durch überlaufene Straßen in der Innenstadt geschoben werden will, dem sei Bratislava wärmstens ans Herz gelegt. Vor allem für einen Tag kann man mit der Hauptstadt der Slowakei absolut nichts falsch machen.

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